Befragung der 100 größten Trierer Betriebe zum Mobilitätsmanagement
Im Rahmen des neuen Mobilitätskonzepts wurde im Auftrag des Baudezernats eine Unternehmensbefragung durchgeführt. Insgesamt wurden die 100 größten Trierer Betriebe befragt und durch eine intensive telefonische Nachfrage konnte eine sehr hohe Rücklaufquote von über 50% erreicht werden. Am Ende haben sich insgesamt 51 der größten Trierer Betriebe und rund 1.500 Beschäftigte beteiligt. Die Unternehmensbefragung ist ein Bestandteil des Mobilitätskonzepts Trier 2020, welches derzeit neu aufgestellt wird und die Leitlinien der zukünftigen verkehrlichen Entwicklung in der Stadt Trier festschreiben wird. Aus der Befragung, die vom Trierer Büro für Mobilitätsberatung und Moderation in Zusammenarbeit mit der Universität Trier, Fachbereich Geographie, bearbeitet worden ist, wurden wichtige Grundlagendaten zum Berufs- und Pendlerverkehr gewonnen, die direkt in die weiteren Arbeitsschritte zum Mobilitätskonzept eingehen werden.
Von den befragten Beschäftigten wurden nicht nur Herkunft, Arbeitsort und Verkehrsmittelwahl erfragt, sondern unter anderem auch Motive für die Verkehrsmittelwahl und Bewertungen der Verkehrssituation im Berufsverkehr. So ist es beispielsweise auffällig, dass rund ein Drittel der Befragten Interesse an einem Job-Ticket haben. Dies verwundert nicht, da die Frage der Tarife beim Bus und Bahn eindeutig im Vordergrund steht. Zudem schätzen 35% der Beschäftigten ihre Pkw-Kosten für den Arbeitsweg auf über 100€ pro Monat. Bei den Kosten für den öffentlichen Verkehr wurde die Spanne zwischen 40 und 60 € am häufigsten genannt. Dabei sind die Entfernungen nicht so groß, wie man vermuten mag. Dabei gilt es zu beachten, dass viele der Beschäftigten nach eigenen Angaben nicht den günstigsten Tarif kennen. Über 40% der Beschäftigten wohnen in Trier. Nur rund 4% der Umfrageteilnehmer hat seinen Wohnsitz außerhalb des ehemaligen Regierungsbezirks von Trier, welcher deckungsgleich mit dem VRT-Gebiet ist.
Auch nach der Attraktivität der verschiedenen Verkehrsmittel wurde gefragt. Über alle Verkehrsmittel hinweg sind die Motive „Schnelligkeit“ und „Unabhängigkeit“ die dominanten Kriterien, gefolgt vom Kostenaspekt und der gewünschten Stressfreiheit.
Von den Betrieben wurde die Erreichbarkeit mittels Auto die beste Schulnote verliehen. Hier gab es eine kaum zu steigernde Note 1,7 im Durchschnitt aller befragten Betriebe. Am Betrieb angekommen finden trotz knapper werdenden Flächen und steigender Grundstückspreise derzeit noch fast zwei Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen kostenfreien Parkplätze auf dem eigenen Betriebsgelände vor. In fast jedem zweiten Betrieb müssen die Beschäftigten allerdings bereits auf öffentliche Flächen ausweichen, weil es nicht genug betriebseigene Parkplätze gibt.
Eine Entlastung könnte hier möglicherweise durch die stärkere Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel erfolgen. Immerhin wurde zwischen 23:00 und 4:30 Uhr kein einziger Arbeitsbeginn gemeldet. Womit scheinbar alle befragten Beschäftigten während der Bedienzeiten der Busse zur Arbeit müssen.
Mit den aus der Befragung gewonnenen Angaben ist es möglich, zukünftige Konzepte zur Verbesserung der Situation im Trierer Berufsverkehr im Sinne eines Mobilitätsmanagements noch besser auf die Bedürfnisse der Beschäftigten zuzuschneiden.
Zur Motivation zur Teilnahme an der Befragung war diese mit einer Verlosung gekoppelt, bei der es attraktive Geldpreise zu gewinnen gab. Die Preise wurden von der AOK Rheinland-Pfalz sowie der Trierer Bastelstube Leyendecker gestiftet.